Internet für Streaming: Welche Leitung braucht man zum Streamen?

Familie Fernsehen im Wohnzimmer

Je schneller der Internetanschluss ist, desto besser ist die Qualität beim Streaming. Doch welche Voraussetzungen haben die Streaming-Portale für qualitativ hochwertige Videos in HD oder 4K? Welche Eigenschaften sollte die Internetverbindung haben?

Kriterien: Welche Werte sind bei der Internetverbindung wichtig?

Damit deine Internetleitung störungsfrei und qualitativ hochwertige Streams abspielen kann, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Die vier wichtigsten Kriterien, die du dir anschauen solltest, sind:

  • Upload-Bandbreite (Geschwindigkeit für in’s Internet gesandte Daten)
  • Download-Bandbreite (Geschwindigkeit für aus dem Internet geladene Daten)
  • Synchronizität
  • Stabilität der Verbindung

Nachfolgend schauen wir uns die einzelnen Kriterien genauer an, damit du alle Antworten auf die wichtigsten Fragen bekommst.

Bandbreite: Welche Geschwindigkeit sollte der Internetanschluss für Streaming haben?

In Prospekten und der Online-Werbung von Internetanbietern wirst du meist eine Kennzahl finden mit der geworben wird. Es handelt sich um die maximale Bandbreite im Download. Die DSL-Anbieter werben dann etwa mit 16 Mbit/s, 50 Mbit/s, 100 Mbit/s oder 250 Mbit/s. Das sind aber nur theoretische (maximale) Werte. Das ist also die maximal erreichbare Geschwindigkeit. 

In der Realität ist die Internetleitung oft langsamer. Umso mehr gilt das für die Zugangsarten Satellit, LTE oder 5G. Auch beim Kabelanschluss (Koaxial) teilst du dir mit anderen Teilnehmern eines Knotenpunkts in deiner Region die verfügbare Bandbreite, was insbesondere zu den Abendstunden für reduzierte Internetgeschwindigkeiten sorgen kann – genau dann, wenn du dir auf Netflix, Maxdome oder Disney Plus einen Film anschauen möchtest.

Auslastung der Internetverbindung am DSL Anschluss bei Nutzung von Streaming Diensten
Auslastung der Internetverbindung am DSL-Anschluss bei Nutzung von Streaming-Diensten

Streaming-Anbieter haben in ihren AGB Voraussetzungen an den Internetanschluss. So sollte laut DSLregional die Internetgeschwindigkeit für Steams in HD-Qualität bei Netflix und Youtube bei mindestens 5 Mbit/s liegen. Maxdome und Sky Go geben sogar 6 Mbit/s an. Wer 4K-Streams anschauen möchte, kommt mit einem einfachen DSL-Anschluss nicht mehr aus. Netflix gibt für UHD-Qualität 20 Mbit/s an. Etwas weniger fordert Amazon Prime Video (15 Mbit/s) und bei Youtube werden für 4K-Videos sogar 50 Mbit/s empfohlen, damit die 4K-Streams ruckelfrei laufen.

Was du selten in Werbeprospekten finden wirst, ist die Upload-Geschwindigkeit. Sie ist für Streaming-Anbieter zwar eher zweitrangig, aber umso mehr, wenn du Live-Streams senden möchtest. Die sogenannte Upload-Bandbreite ist meist viel niedriger als die Download-Bandbreite. Experten nennen man solche Anschlüsse asynchron. 

So kann es vorkommen, dass du zwar HD-Streams empfangen kannst (z.B. DAZN-Stream) aber selbst keinen HD-Stream senden kannst, da der Upload deines Anschlusses zu gering ist.

Folgende Tabelle zeigt dir eine Übersicht gängiger Upload-Geschwindigkeiten und der maximalen Auflösung, die beim Senden eines Streams möglich ist.

Anschluss und Download-GeschwindigkeitUpload-GeschwindigkeitMaximale Auflösung für gesendeten Livestream
DSL mit 16 Mbit/s2,4 Mbit/sSD (360p)
DSL mit 50 Mbit/s10 Mbit/sFull HD (1080p)
Kabel mit 50 Mbit/s5 Mbit/sHD (720p)
Kabel mit 100 Mbit/s10 Mbit/sFull HD (1080p)
DSL mit 250 Mbit/s50 Mbit/sUltraHD/4K (2160p)
Kabel mit 250 Mbit/s25 Mbit/sFull HD (1080p)
Glasfaser mit 300 Mbit/s150 Mbit/sUltraHD/4K (2160p)
Kabel mit 1.000 Mbit/s50 Mbit/sUltraHD/4K (2160p)
Glasfaser mit 1.000 Mbit/s500 Mbit/sUltraHD/4K (2160p)

Wie du an der oben aufgeführten Tabelle erkennen kannst, sind Internetanschlüsse mit weniger als 5 Mbit/s Upload für Live-Streaming ungeeignet. Für einen zeitgemäßen Live-Streams sollte die Leitung mindestens 720p (HD-Qualität) haben.

Folgendes Video zeigt dir, wie du überprüfen kannst, ob deine Leitung zum Streamen auf Twitch und co. reicht:

Stabilität: Welche Internetzugänge sind stabil genug für Live-Streams?

Für einen ruckelfreien Stream ist eine stabile Internetverbindung wichtig. Schwankt die Bandbreite oder kommt es sogar zu Verbindungsaussetzern, so führt dies zu mangelhafter Video- und Tonqualität. Als Stream-Nutzer merkst du dies, da es zu Rucklern kommt oder das Bild gänzlich einfriert. Teils kann es zu asynchroner Ton-Wiedergabe kommen. Auch kann das Bild unscharf werden, da die Auflösung seitens deines Clients reduziert wird.

Ungeeignete Internetanschlüsse sind im Hinblick auf die Stabilität vor allem folgende Arten:

  • Kabel-Internetanschlüsse
  • Mobiles Internet über LTE
  • DSL-Zugang mit Load-Balancing oder Hybrid-Zugänge (LTE+DSL)
  • Satelliten-Internet

Internetzugänge via LTE und Kabel sind vor allem nicht stabil, da Streamer und Stream-Empfänger sich die Leitung teilen. Hierbei kann zwar ein Speedtest ergeben, dass die Leitung schnell genug ist, aber zu bestimmten Zeiten in denen viele Nutzer regional unterwegs sind (oder am LTE-Mast angemeldet) die Bandbreite stark reduziert ist. Dadurch wird auch das Internet beim Stream-Empfänger instabil.

???? Tipp: Stabilität der Internetverbindung überwachen
Mit der Chrome-Erweiterung „Internet Connection Monitor“ kannst du automatisch deine Internetverbindung überwachen und merkst, wann deine Internetverbindung abbricht. Das Tool liefert Statistiken und deckt in den Logs Probleme mit der Internetstabilität auf.

Bei Satelliten-Internet solltest du eine garantierte Leitungsgeschwindigkeit buchen. Das geht leider nicht bei allen Satelliten-Internet-Anbietern. Ansonsten teils du dir mit anderen aktiven Nutzern (über Satelliten) die verfügbare Gesamtgeschwindigkeit. Auch starker Regen oder Schneefall beeinträchtigt die Verbindung und damit deine Streaming-Qualität.

Wenn DSL-Anschlüsse gebündelt werden, sind Streaming-Portale ebenfalls nicht immer empfehlenswert. Instabil wird es hier, weil Datenpakete nicht synchron übertragen werden.

Folgende Festnetz-Internetanschlüsse sind im Hinblick auf Stabilität für Streaming geeignet:

  • DSL ab 50 Mbit/s
  • Glasfaser (FTTH/FTTB)

Glasfaserleitungen gelten als extrem stabil. Außerdem ist hier die Upload-Bandbreite in Relation zur Download-Bandbreite sehr hoch, so dass Glasfaser auch für Live-Streamer sehr interessant ist. DSL ist ab einer Internetgeschwindigkeit von 25 oder 50 Mbit/s für Streaming ideal.

Probleme: Warum ruckelt mein Videostream?

Ruckelnde Streams sind ein Ärgernis – vor allem am Abend, wenn die Bundesliga läuft oder du dir gemütlich einen Film anschauen möchtest. Da Video-Streaming in Deutschland Rekordwerte erreicht, müssen Plattformen und Internetanbieter in ihre Infrastruktur investieren. Manchmal ist auch der Internetanschluss schuld, aber nicht immer. 

Nachfolgend findest du die häufigsten Streaming-Probleme:

  1. WLAN: Nutze ein LAN-Kabel oder setzte WLAN-Repeater zur Signalverstärkung ein. Prüfe auch, ob vielleicht jemand dein Gast-WLAN gerade nutzt.
  2. Mehrere Nutzer im Haushalt: Alle Internetnutzer in deinem Haushalt teilen sich die Verbindung. Laden deine Kinder/Eltern/Mitbewohner gerade herunter oder belasten anderweitig die Verbindung?
  3. Internetanbieter: Eine Störung oder Netzüberlastung beim Anbieter bringt auch deinen Videostream zum Ruckeln. Du kannst einen DSL-Speedtest machen, um dieses Problem auszuschließen.

Streaming-Anbieter: Die Infrastruktur des Streaming-Anbieters kann überlastet sein oder eine Störung haben. Dann sind alle oder ein Teil der Streaming-Nutzer davon ebenfalls betroffen. Dein Internetzugang kann zwar einwandfrei funktionieren, du wirst den Stream aber nicht unterbrechungsfrei wiedergeben können. In dem Fall musst du auf Entstörung des Streaming-Anbieters warten. Tipp: Es gibt andere Streaming-Anbieter.

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