Braucht die Welt wirklich noch einen weiteren Streaminganbieter? Warner Media ist der festen Überzeugung, dass die Antwort auf diese Frage nur „Ja“ lauten kann. Unter dem Namen „HBO max“ soll bereits in Kürze ein Konkurrenzdienst zum Marktführer Netflix an den Start gehen – zu dem nun auch offiziell erste Details bekannt gegeben wurden.
Warner Bros setzt auf einen starken Namen
Lange wurde darüber spekuliert, wie der kommende Streamingdienst aus dem Hause Warner Bros wohl heißen wird. Nun steht der Name fest: HBO max. Statt auf seinen eigenen Markennamen zu setzen, verlässt sich der US-Riese lieber auf die Popularität des Senders HBO, der immerhin für weltberühmte Produktionen wie „Game of Thrones“ bekannt ist.
Der Zusatz „max“ im Namen „HBO max“ soll hingegen auf eine Maximierung in Form von Warner Bros-Inhalten hinweisen, sodass der Kunde gleich zwei bekannte Marken unter einem Dach findet – ein ziemlich cleverer Schachzug.
Diese Filme und Serien wird HBO max bieten
Natürlich spielt auch der beste Name für einen Streaminganbieter nur eine untergeordnete Rolle, wenn die angebotenen Inhalte nicht überzeugen können. Aus diesem Grund führt HBO max schwere Geschützt auf und bietet seinen zahlenden Abonnenten beispielsweise zahlreiche bereits bekannte und neue HBO-Serien an: Neben der bereits erwähnten Erfolgsserie „Game of Thrones“ sind das unter anderem „Die Sopranos“, „Big Little Lies“, „True Detective“, „Deadwood“, „Westworld“ oder „The Wire“.
Interessant dürfte dies vor allem deshalb werden, da viele der genannten Serien derzeit exklusiv bei Sky Ticket verfügbar sind – ob sie dort auch in Zukunft zu sehen sein werden, bleibt also abzuwarten.
Im Falle der Kultserie „Friends“ wurde hingegen bereits beschlossen, dass alle 10 Staffeln zukünftig exklusiv bei HBO max zu sehen sein werden. Bislang hatte sich Netflix die Ausstrahlungsrechte für eine unglaubliche Summe von 100 Millionen US-Dollar gesichert.
Ebenfalls bei HBO max zu sehen sein werden „Der Prinz von Bel Air“, und „Pretty Little Liars“ sowie das angekündigte Riverdale-Spin-Off „Katy Keene“, das ebenso wie die neue CW-Serie „Batwoman“ im Herbst 2019 starten soll – auch letztere wird anschließend eine dauerhafte Heimat bei HBO max finden.
Interessant ist zudem, dass Warner Media bereits angekündigt hat, bei seinem neuen Streamingdienst auch auf diverse Eigenproduktionen zu setzen. Hierzu gehören beispielsweise die Bestseller-Adaption „Dune The Sisterhood“, die Thriller-Serie „The Flight Attendant“ und eine neue Serie über die beliebten Kuschelmonster „Gremlins“.
Wer bei den Gremlins allerdings auf eine Live-Action-Fortsetzung der beiden Filme aus den 80er Jahren hofft, dürfte etwas enttäuscht sein. Stattdessen hat Warner Media nämlich eine animierte Serie über die kleinen Monster in Auftrag gegeben.
Ferner sollen auch Stephen Kings „The Outsider“, die Science-Fiction-Serie „The Nevers“ und ein weiteres Science-Fiction-Format mit dem Namen „Avenue 5“ zu den Eigenproduktionen des Streamingdienstes gehören.
Überaus praktisch ist natürlich, dass Warner Bros auch auf ein breit gefächertes Angebot an hauseigenen Blockbustern zurückgreifen kann, die aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls bei HBO max zum Abruf bereit stehen. „Justice League“, „Wonder Woman“, „Shazam!“, „A Star is Born“, „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ oder „Aquaman“ sind hier nur einige von vielen Beispielen aus der jüngsten Vergangenheit, ältere Klassiker wären zudem „The Dark Knight“, „Inception“, „Matrix“, „The Departed“, „Vom Winde verweht“, „Uhrwerk Orange“ oder die komplette „Harry Potter“-Reihe.
Wie teuer wird der Streamingdienst HBO max?
Wichtig ist natürlich auch die Frage nach den anfallenden Kosten für den neuen Streamingdienst HBO max. Genau auf diese Frage hat Warner Bros allerdings bisher keine konkrete Antwort gegeben.
Erste Onlineportale berichten allerdings bereits davon, dass die Kosten für ein Monatsabo teurer ausfallen könnte, als es derzeit bei Netflix der Fall ist.
In den USA unterhält der TV-Sender HBO bereits jetzt einen Streamingdienst unter dem Namen HBO NOW. Für dieses Angebot fallen derzeit satte 15 US-Dollar an, was umgerechnet etwas mehr als 13 Euro entspricht – sodass man annehmen könnte, dass das zukünftig noch anwachsende Angebot zumindest ähnlich teuer, wenn nicht sogar noch teurer werden könnte.
Zum Vergleich: Netflix berechnet für sein Standard-Abo in knackig scharfer Full-HD-Qualität aktuell nur 11,99 Euro pro Monat.
Wann startet HBO max in Deutschland?
Auch auf diese Frage hat Warner Bros momentan noch keine Antwort parat. Als sicher gilt bislang nur, dass HBO max im Frühjahr 2020 in den USA an den Start gehen wird. Ein späterer Ausbau des Angebots im europäischen Raum ist laut Aussage des Unternehmens definitiv in Planung, einen genauen Starttermin für Deutschland gibt es allerdings nicht.
Fazit
Nachdem Warner Media nun erste Details zum neuen Streamingdienst HBO max veröffentlicht hat, könnte es durchaus gelingen, den bisherigen Marktführer Netflix in die Schranken zu weisen.
Möglich wird dies auf Dauer allerdings nur mit einem breit gefächerten Inhalt an qualitativ hochwertigen Eigenproduktionen sowie durch einen erschwinglichen Monatspreis, den sich auch Menschen leisten können, die nicht unbedingt zu den Besserverdienern gehören.
Erfahrungen haben gezeigt, dass viele Kunden durchaus dazu bereit sind, rund 10 Euro pro Monat für einen Streaming-Dienst zu zahlen. Sollte Warner Bros jedoch 15 US-Dollar oder mehr verlangen, könnte das Ende von HBO max schon besiegelt sein, ehe es überhaupt richtig losgeht.
Titelbild-Quelle: Screenshot – https://www.youtube.com/watch?v=LCS4CaZ9dwg