Als der BenQ W1700 4K UHD-Beamer Ende 2017 in den Handel gelangte, lag sein Anschaffungspreis bei 1.499 Euro (UPV). Mittlerweile ist das Gerät jedoch schon für knapp über 1.000 Euro erhältlich, sodass der ein oder andere Heimkinofan garantiert über eine Anschaffung nachdenkt. Ob sich diese lohnt, verrät Ihnen der nachfolgende Testbericht.
BenQ W1700 kaufen
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BenQ W1700 – Stilvolles Design, viele Anschlussmöglichkeiten
Bereits nach der Entnahme aus seiner Umverpackung weiß der BenQ W1700 erstmals zu überraschen: Mit seinen Maßen von 27,2 x 35,3 x 13,5 sowie einem Gewicht von rund 4 kg ist er nicht nur besonders kompakt, sondern darüber hinaus auch angenehm leicht.
Auch das Design des qualitativ sehr hochwertig verarbeiteten Beamers, das überwiegend mit einem weißen Anstrich sowie einer dunkel gefärbten Frontseite samt stilvoller Goldumrandung um das Objektiv daherkommt, kann sich absolut sehen lassen und erweist sich als optischer Blickfang in jedem Zimmer.
In Hinblick auf die Anschlussmöglichkeiten auf der Geräterückseite ist der BenQ W1700 ebenfalls bestens ausgestattet, bietet seinem Besitzer sowohl 2x HDMI (davon 1x mit HDCP 2.2) als auch 2 PC-Ports (RS232 und D-Sub 15 Pin), 1x USB-A und 1x Mini-USB, einen Cinch-Audio Ein-/ und Ausgang sowie einen 12V-Trigger.
Etwas überraschend ist allerdings, dass dem Beamer kein passendes HDMI-Kabel beiliegt, was angesichts des hohen Anschaffungspreises schon sehr mutig ist – da kann man über die ebenfalls fehlende 3D Shutterbrille, die zur Betrachtung von 3D-Inhalten benötigt wird, sogar fast hinwegschauen.
Beeindruckendes Bild mit lebendigen Farben
Wie bereits eingangs angesprochen, handelt es sich beim BenQ W1700 um einen 4K-fähigen Beamer, der neben Full-HD-Inhalten auch ultrahochauflösende 4K UHD-Inhalte mit einer maximalen Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten wiedergeben kann. Tatsächlich verbaut ist im Gerät allerdings „nur“ ein DLP-Chip, dessen native Auflösung 2048 x 1200 Bildpunkten entspricht – sodass im Umkehrschluss ein wenig bei der Wiedergabe des 4K-Bildes getrickst wird.
Diese Vorgehensweise gehört jedoch zur gängigen Praxis, da die Kosten für den Beamer andernfalls schlicht und einfach zu hoch wären.
Zum Vergleich: Der mit einem 2716 x 1528 Bildpunkten auflösenden Chip ausgestattete BenQ W11000 kostet rund 5.000 Euro. Trotz des kleineren Chips ist die Bildqualität des BenQ W1700 absolut erstaunlich, sodass wir die „Trickserei“ keinesfalls als negativen Aspekt bewerten möchten.
Ganz im Gegenteil: Das projizierte Bild Zeit sich von seiner knackig scharfen und lebendigen Seite, die dank einer 96%-igen REC. 709-Abdeckung und HDR noch zusätzlich verstärkt wird. Auch die gebotene Leuchthelligkeit von starken 2.200 Lumen kann sich absolut sehen lassen.
Diese erreicht im Bildmodus „Bright“ sogar einen überraschenden Wert von 2.312 Lumen, wodurch die Herstellerangabe um 112 Lumen übertroffen wird. Der besagte Modus eignet sich hervorragend dazu, projizierte Inhalte auch bei vorhandenem Restlicht zu genießen, wenngleich das Bild in vollständig abgedunkelten Räumen immer noch am besten zur Geltung kommt.
Schade jedoch: Vor allem bei schnelleren Bewegungsabläufen (beispielsweise bei rasanten Actionszenen oder beim Livesport) neigt der BenQ W1700 zu kleinen Rucklern, die das ansonsten so makellose Kinoerlebnis ein wenig schmälern.
Schwarzwert ist beim BenQ W1700 stark verbesserungswürdig
Besonders praktisch: Auch herkömmliche Full-HD-Filme lassen sich via Upscaling-Feature in scharfem UHD anschauen, sodass man sich einzelne Spielfilme nicht zwangsläufig in einer 4K-Variante zulegen muss. Nicht ganz so überzeugt waren wir allerdings vom Schwarzwert des W1700, der infolge eines suboptimalen Kontrastumfangs leider stark verbesserungswürdig ist. Hier hätten wir uns angesichts der vollmundigen Werbeversprechungen des Herstellers („Nur echte Farben erzeugen tiefe Gefühle“) etwas mehr erwartet. Einen weiteren negativen, wenn auch bei Weitem nicht so ärgerlichen, Aspekt liefert der Beamer bei der Betrachtung von 3D-Inhalten ab. Diese lassen sich ausschließlich in Full-HD-Auflösung genießen, da das Gerät hier automatisch in den dazugehörigen Modus umschaltet. Da es derzeit jedoch ohnehin keine 3D-Filme in einer höheren Auflösung gibt, bietet dieser Umstand nur wenig Angriffsfläche für Kritik.
Lautes Arbeitsgeräusch trübt den Filmspaß
Ein wirklich ärgerlicher Aspekt, den auch viele Kunden bemängeln, ist das leider viel zu laute Arbeitsgeräusch des W1700, dem man eigentlich nur mithilfe des auswählbaren „Silence Modus“ entgegenwirken kann. Wird dieser aktiviert, werden zugleich auch die Ohren des Verwenders geschont.
Doch aufgepasst: Im besagten Modus wird das Bild automatisch auf Full-HD-Qualität herabgesetzt, wodurch eine Betrachtung von 4K-Inhalten zwar weiterhin möglich ist – nur eben nicht in 4K-Qualität.
Über den integrierten 5 Watt Lautsprecher des Beamers müssen wir hingegen gar nicht erst reden. Hier sollte man aufgrund des bescheidenen Klangerlebnisses lieber gleich zu einem separaten Lautsprechersystem greifen.
Fazit zum BenQ W1700 Beamer
Der BenQ W1700 konnte in unserem Test als toller Heimkino-Beamer überzeugen, der mit einer perfekten Bildschärfe und lebendigen Farben daherkommt – wenngleich der Schwarzwert stark verbesserungswürdig ist. Leider trüben das laute Arbeitsgeräusch, der schwache Lautsprecher und das bei schnellen Bewegungsabläufen nicht immer ruckelfreie Bild das ansonsten gute Gesamtergebnis ein wenig ab – hier wäre mit etwas Aufwand seitens des Herstellers mehr drin gewesen.
- Benq
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Stärken
- sehr gutes Bild mit knackiger Schärfe und realistischen Farben
- guter Zoombereich von 1,2
- sehr kompakte Maße und leichtes Gewicht
- ansprechendes Design
- gelungene HDR Funktion
- 3D-Fähigkeit
- gute Fernbedienung
Schwächen
- verbesserungswürdiger Schwarzwert
- nicht immer ruckelfreies Bild
- kein Lens-Shift
- schwacher Sound
- störendes Betriebsgeräusch
- keine 3D
- Brille und HDMI-Kabel nicht im Lieferumfang enthalten